Dr. Hans-Christoph Vahle

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Letzte Woche habe ich in Witten mit Hans-Christoph Vahle gesprochen, der seinen Beruf als Pflanzensoziologe als vom Aussterben bedroht ansieht, da in unserem materialistischen Zeitalter, in dem mehr auf Details geschaut und das Ganze aus den Augen verloren wird, die Universitäten diese Ausbildung nicht mehr anbieten. Deshalb hat er die Akademie für angewandte Vegetationskunde gegründet, in der er die Pflanzensoziologie fortführt und in die Anwendung hinein erweitert. Seit 2015 bietet er eine Ausbildung “Pflanzensoziologie und Feldbotanik” an, die regen Zulauf erfährt.

Ich habe in unserem Gespräch gelernt, dass die Kulturlandschaft, die die Bauern über Jahrhunderte durch regelmäßige extensive Bewirtschaftung geschaffen und erhalten haben, wesentlich artenreicher ist als beispielsweise der Wald, und deshalb wünscht Christoph Vahle sich eine lebendige, gesunde und vielfältige Landwirtschaft, wie sie beispielhaft unter seiner Beratung auf dem Hof Sackern in Wetter praktiziert wird.

Um die biologische Vielfalt in der Kulturlandschaft wirkungsvoll zu steigern, hat Christoph Vahle das Konzept der “10 Biotope für die Biodiversität der Kulturlandschaft” entwickelt, das eine Teilnehmerin seiner Ausbildung so inspiriert hat, dass sie in ihrem Dorf Leveste bei Hannover ein Projekt gestartet hat, in dem sämtliche 10 Biotope vom Lichtrasen über artenreiche Äcker bis zum Teich alle nach und nach aufgebaut werden.

Links:
Akademie für angewandte Vegetationskunde
Hof Sackern
Projekt “10 Biotope – Leveste blüht auf”

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