SunPod

Der sonnige PodCast: Solarkocher und Elektrofahrzeuge

Durchsuche Beiträge in Michael’s Interviews

Elke Löpke

Play Episode 255 hören (ca. 49 Minuten)

Im Süden von Düsseldorf und zum Teil im Norden von Monheim liegt die Urdenbacher Kämpe, ein Gebiet von 760 ha, wo der Rhein nicht eingedeicht ist, so dass immer wieder größere Bereiche überschwemmt werden. Deshalb gibt es hier den größten Hartholzauwald in NRW, seit 2014 einen Altrheinarm, der bei normalem Wasserstand des Rheins ein Bach ist, aber bei Hochwasser durchaus 50 m breit werden kann. In diesem Bereich hat sich der Fischbestand in den letzten fünf Jahren durch die Wiedervernässung auf rund 2 km Länge je nach Art verzehn- bis verhundertfacht.

Das alles und noch viel mehr hat mir die Diplom-Biologin Elke Löpke erzählt, die die Biologische Station Haus Bürgel mitten in der Urdenbacher Kämpe seit ihrer Gründung vor über 25 Jahren leitet und neben der zwanzigjährigen Vorbereitung für den Altrheinarm auch die riesigen Flächen der Streuobstwiesen mit rund 800 Bäumen durch Pflegemaßnahmen wiederbelebt hat, so dass beispielsweise für den Steinkauz der Lebensraum gesichert wurde.

Im Herbst kommen dann Scharen von Menschen zum Obstmarkt, um sich mit Äpfeln und Birnen seltener Sorten zu versorgen, die anderswo kaum noch zu finden sind. Ein Besuch der Urdenbacher Kämpe lohnt sich aber zu jeder Jahreszeit, nicht zuletzt, um an einer der zahlreichen Führungen der Biostation teilzunehmen.

Links:
Biologische Station Haus Bürgel
Urdenbacher Kämpe
Haus Bürgel

Altrhein

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Dirk Nagels

Play Episode 254 hören (ca. 24 Minuten)

Letzte Woche war ich im Amt für Statistik und Wahlen der Landeshauptstadt Düsseldorf.
Dort hat mir Dirk Nagels, der zur Arbeitsgruppe gehört, die das Open Data Portal Düsseldorf im im Dezember 2017 freigeschaltet hat, erläutert, worum es bei der “Befreiung der Verwaltungs­daten” geht und welche ersten praktischen Anwendungen es gibt.
So gibt es beispielsweise schon eine App, mit der man unter Verwendung von Daten des phänologischen Gartens Düsseldorf und des Gartenamts nachschauen kann, wo in Düsseldorf gerade im öffentlichen Raum welches Obst reif ist. Es gibt auch erste Bestrebungen, wie man den Schulunterricht mit Bezug auf Daten der eigenen Stadt interessanter gestalten kann, indem man nüchterne Zahlenwüsten des städtischen Haushaltplans geschickt visualisiert. Oder man kann sich in Echtzeit anschauen, wie hoch gerade an bestimmten Meßtellen die Stickoxidbelastung ist.
Das Portal befindet sich zwar noch im Aufbau, stellt aber schon heute eine Menge nützlicher Informationen bereit. So ist mir unter anderem auf der Website ein Stadtplan Düsseldorfs aufgefallen, in dem sämtliche öffentlichen Toiletten eingezeichnet sind.

Links:
Open-Data-Portal Düsseldorf
Saisonales Regionales Kochen in Düsseldorf
OK Lab Düsseldorf
edulabs

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Marlen Breitinger

Play Episode 253 hören (ca. 43 Minuten)

Wer die Solarkochergeschichte in Deutschland recherchiert, findet ganz schnell den Verein EG Solar in Altötting und die von dort ausgegründete Firma Sun and Ice.
Auf der 11. Solarkocherkonferenz im Solarzentrum Mecklenburg-Vorpommern traf ich Marlen Breitinger, die fast seit der Gründung Mitglied der EG Solar ist und 2004 die Firma Sun and Ice mit anderen gemeinsam gegründet hat und heute noch Gesellschafterin ist. Darüber erzählt sie uns und schließt noch einige allgemeine Betrachtungen zur Verbreitung von Solarkochern an.

Links:
Sun and Ice GmbH
EG Solar e.V.
Solarzentrum Mecklenburg-Vorpommern

Im Interview werden frühere Interviewpartner genannt:
098 Wolfgang Scheffler – Die Geschichte des “Scheffler-Spiegels”
099 Hans Michlbauer – EG Solar e.V.
100 Imma und Dr. Dieter Seifert – Parabolspiegelkocher

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Monika Grühn

Play Episode 252 hören (ca. 12 Minuten)

Auf der Solarkochertagung im April 2019 in Altötting traf ich die Ärztin Monika Grühn, die dort einen Vortrag über ihre ersten Solarkochererfahrungen in Kenia gehalten hat.
2017 hatte sie Bekannte dort besucht und stieß auf der Suche nach einem nachhaltigen Mitbringsel auf einen Boxkocher, den sie während ihres Aufenthalts vielen Menschen vorgeführt hat, und der jetzt vom “Go Fishnet Project” genutzt wird. Das ist ein Hilfsprojekt für Kinder in einer von Armut und Hunger besonders betroffenen Region. Außerdem berichtet sie vom “AfriShiners Workshop”, den Bernhard Müller initiiert hat, den wir aus SunPod-Episode 154 kennen. Das ist eine mehrtägige Veranstaltung, in denen die Teilnehmenden lernen, einfache Boxkocher selbst zu bauen und die dort Grundwissen vermittelt bekommen.

Links:
Go Fishnet Project
AfriShiners Network
Programm der 23. Internationalen Solarkochertagung 2019 in Altötting

SunPod-Interview 154 mit Bernhard Müller

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Andreas Müller-Hermann

Play Episode 250 hören (ca. 58 Minuten)

Auf der Solarkochertagung in Altötting hat Andreas Müller-Hermann einen sehr bewegenden Vortrag über seinen persönlichen Einsatz für Flüchtlinge aus über 50 Ländern, die von Europa in unwürdiger Weise in einem Lager auf Lesbos festgehalten werden, gehalten und war auch gern bereit, mir noch einmal fast den gleichen Inhalt für SunPod zu erzählen.

Der Diplom-Ingenieur aus München hat sich dabei an den Folien seines Vortrags orientiert, die er gern zur Verfügung gestellt hat und die wir hier bereitstellen, und ich empfehle allen, die einen Eindruck von der Situation der Flüchtlinge aus erster Hand bekommen möchten, die pdf-Datei mit vielen ausdrucksvollen Fotos zu öffnen und parallel zur Audiodatei anzuschauen.

Einerseits ist die Situation der Flüchtlinge wirklich schrecklich und das Versagen der EU-Politiker himmelschreiend, aber gleichzeitig zeigt das Beispiel von Andreas Müller-Hermann auch, dass durch ziviles Engagement sehr viel Gutes bewirkt werden kann.

Link für Spenden: Heimatstern e.V.

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Sabine Bode

Play Episode 249 hören (ca. 40 Minuten)

Erinnerungsarbeit ist Friedensarbeit. Das ist die Quintessenz der Journalistin und Autorin Sabine Bode, die seit rund 25 Jahren die Verdrängung oder Relativierung von erfahrenem Kriegsleid in Deutschland in mehreren Büchern erkundet hat. Ich habe Sabine Bode in Köln besucht, wo sie mir erzählt hat, wie sie zu diesem Thema gekommen ist und wie es sich im Laufe der Jahre entfaltet hat.
Wenn man die Menschen, die zur Zeit des zweiten Weltkriegs Kinder waren, nach ihren Kriegserfahrungen befragt, hört man von allen immer wieder diese drei Sätze: andere haben es schlimmer gehabt, es hat uns nicht geschadet und das war für uns normal. Aber etwa ein Drittel der Kriegskinder sind bis heute von den Kriegsfolgen belastet, ihre nicht verarbeiteten Leiderfahrungen haben sie in ihrer Fähigkeit zu engen emotionalen Bindungen beschädigt, und das hat wiederum ihre eigenen Kinder, die sogenannten “Kriegsenkel”, traumatisiert.
Viele destruktive Muster, die heute unseren Alltag bestimmen haben in dieser unverarbeiteten Vergagenheit ihre Ursache.
Wie man anders mit Traumatisierungen umgehen kann, erprobt Sabine Bode in einer internationalen Gruppe von “Memory Workern”, aber auch von ihrer Volksschullehrerin, die schon in den 50er Jahren ihre eigene Lösung gefunden hat, erzählt sie uns in diesem Interview.

Link: Sabine Bodes Website

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Stefan Berger

Play Episode 248 hören (ca. 40 Minuten)

“Erinnerungskulturen sind Kulturen, die sich an bestimmte Dinge erinnern, um sie in einem gesellschaftlichen Heute wirkmächtig werden zu lassen in Hinblick auf bestimmte Zukünfte”.
Das hat mir vergangene Woche Stefan Berger gesagt, der als Geschichtsprofessor an der Ruhr-Uni Bochum das Instituts für soziale Bewegungen leitet und dort unter anderem die Erinnerungskulturen der sozialen Demokratie erforscht.
Wir erfahren einiges über die Erinnerung als Ressource in der Gegenwart, über das mobilisierende Potential der historischen Arbeit, über ein Oral History-Projekt, das auf beispielhafte Weise Menschen im Bergbau eine Stimme verleiht, aber auch, dass die Art und Weise, wie die Deindustrialisierung in den letzten Jahrzehnten im Ruhrgebiet gesteuert wurde, weltweit als ein positiver Modellfall angesehen wird, weil es die sozialen Verwerfungen, die vergleichbare Prozesse z.B. in den USA und Großbritannien hervorgerufen haben, hier nicht gegeben hat.

Links:
Prof. Dr. Stefan Berger / Institut für soziale Bewegungen an der RUB
Menschen im Bergbau

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Rita Breker-Kremer

Play Episode 247 hören (ca. 34 Minuten)

Letzten August lernte ich Rita Breker-Kremer anläßlich einer Tomatenverkostung in ihrer Demeter-Gärtnerei im Werkhof in Dortmund kennen. Der Werkhof war in den 80er Jahren als Verein gegründet worden mit dem Ziel, arbeitslose Jugendliche in diesem sozialen Brennpunkt auszubilden und zu beschäftigen.

Einer der dafür gegründeten Betriebe war die Gärtnerei, in der Rita Breker-Kremer mittlerweile seit 31 Jahren arbeitet und die sie auch schon seit Jahren leitet. In unserem Interview stellt sie den Werkhof sowie die Gärtnerei vor, und wir erfahren auch, wie es dazu kam, dass sie mittlerweile jedes Jahr 100 verschiedene Tomatensorten anbaut und welche Auswahlkriterien eine Rolle spielen.

Links:
Werkhof-Gärtnerei
Werkhof Dortmund
Bericht in einem Dortmunder Blog

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Christina Dill

Play Episode 245 hören (ca. 30 Minuten)

Schon 1960 haben Eltern kognitiv eingeschränkter Menschen die Lebenshilfe Düsseldorf e.V. gegründet, eine Selbsthilfegruppe betroffener Familien, die mittlerweile ein umfangreiches Programm entwickelt hat, das uns Christina Dill in den kommenden 28 Minuten vorstellt.
Ich habe die Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit des Vereins vor ein paar Wochen anlässlich einer Vernissage in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen K20 kennengelernt, die dort im Rahmen des experimentellen Projekts “Wegen Umbau geöffnet” in Zusammenarbeit zwischen Kunstsammlung und der Lebenshilfe gestaltet wurde. Diese Öffnung in die Gesellschaft ist typisch für die Arbeit der Lebenshilfe, und wer die Möglichkeit hat, Angebote zur Zusammenarbeit zu unterbreiten, ist herzlich eingeladen!

Links:
Lebenshilfe Düsseldorf e.V.
»Wegen Umbau geöffnet« Eine Kunstsammlung wird neu verhandelt

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Michaela Brötz

Play Episode 244 hören (ca. 39 Minuten)

Michaela Brötz hat uns in SunPod-Ausgabe 65 im Jahr 2012 den Knauserer vorgestellt, “die erste Online-Zeitung für Sparsame”, die sie weiterhin regelmäßig herausgibt. Inzwischen hat sie das Repaircafe-Netzwerk Tirol aufgebaut, und vor drei Jahren mit dem Bauernmarktl in Vomperbach, einem Dorf mit 500 Einwohnern, eine Lebensmittel-Einkaufsgemeinschaft gegründet, deren Lieferanten fast alle in Velo-Distanz, also weniger als 25 km entfernt, leben. Obst und Gemüse, Fleisch, Milch, Käse, geräucherter Fisch und vieles mehr können seitdem einmal die Woche nach Vorbestellung in erstklassiger Qualität von den Vereinsmitgliedern abgeholt werden.

Speisekammer

Das Projekt ist so erfolgreich und sinnvoll, daß die nahegelegene Stadt Schwaz Michaela Brötz eingeladen hat, dort ebenfalls eine solche Food-Coop aufzubauen. Seit März 2018 gibt es dort in zentraler Lage die “Speisekammer”, wo ich unser Interview aufgezeichnet habe. Während wir dort saßen, mussten wir mehrmals die Aufnahme unterbrechen, weil nacheinander von verschiedenen Mitgliedern erst 15 Kilo Walnüsse, dann vier Dinkelmäuse und schließlich selbstgemachte Marmeladen geliefert wurden, was zeigt, wieviel Kreativität dieses Projekt freisetzt und so die lokale Vielfalt wieder auf den Tisch bringt. Die Coop wirkt aktiv gegen die Supermarktverblödung und lässt die Mitglieder wieder erfahren, wie Lebensmittel wirklich schmecken, so dass der Weg zurück in den Supermarkt unmöglich wird.

Salz

Die österreichische Gesetzgebung ist der unseren im Bereich der Lebensmittelherstellung weit voraus, weil sie “häuslichen Nebenerwerb” in kleinem Umfang erlaubt, während hier in NRW die Gesetze und Verordnungen einseitig die Konzerne bevorzugen und bürgerschaftliches Engagement im Keim ersticken.
Wir können also in den folgenden 36 Minuten von diesem Tiroler Projekt eine Menge lernen, und ich hoffe, dass unsere Gesetzgeber sich daran ein Beispiel nehmen.

Links:
Speisekammer Schwaz
Bauernmarktl Vomperbach
SunPod-Interview 065: Michaela Brötz – Der Knauserer

Dinkelmaus

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